Auf der Landkarte liegen die vier Natisone-Täler fast ein wenig unscheinbar im östlichsten Zipfel Friauls. Nur ein paar Wanderer kennen die Wege durch die Laubwälder und entlang des Flussufers, die weit hinein in die abgelegene Stille führen. Versteckt in dieser Abgeschiedenheit liegen auch einige beeindruckende kulturhistorische Stätten, deren Geschichte weit zurück reicht. Es sind kleine Dörfer, in denen Natur und Kultur verschmelzen. Landschaften, die durch ihre Artenvielfalt der Flora und Fauna immer wieder Staunen auslösen. Und es ist das alte Kulturgut, das in den über 40 Votivkirchen aus dem 15. und 16. Jahrhundert zumeist im Stil der slowenischen Gotik der Region seinen besonderen Ausdruck findet. Auch als Feld- oder Alpenkirchen bezeichnet, stehen sie zumeist weitab der Ortschaften, wo sie bereits in den ersten Jahrhunderten der Christenheit vor Plünderungen geschützt sein sollten. Die festgerosteten Zeiger mancher Kirchturmuhr machen deutlich, dass hier die Zeit stehengeblieben ist. Und das in einer Ruhe, die eine ganz eigene, unwiderstehliche Kraft verleiht, wie zum Beispiel in der Höhlenkirche oder auch im mächtigen Castello. Spektakulär-unspektakuläre Kleinode mit Geschichte und Geschichten begleiten durch den Tag, der letztendlich in einem vergessenen Dorf seinen stillen Abschluss findet.
6.00 Uhr: Abfahrt Klagenfurt/Parkplatz Minimundus
ca. 8.30 Uhr: Ankunft in San Pietro al Natisone
𝘝𝘰𝘳𝘮𝘪𝘵𝘵𝘢𝘨𝘴:
𝗚𝘂𝗯𝗮𝗻𝗮-𝗙𝗿ü𝗵𝘀𝘁ü𝗰𝗸 𝗮𝗹𝘀 𝗪𝗶𝗹𝗹𝗸𝗼𝗺𝗺𝗲𝗻𝘀𝗴𝗿𝘂ß
Nüsse, Rosinen, Pinienkerne, Zitronenschale. Beste Zutaten aus der Region werden zu einer Gubana verbacken, die ursprünglich nur an Festtagen serviert wurde. Meist mit einem Schlückchen Grappa oder Slivovitz. Mit diesem süßen Frühstück heißen die Valli di Natisone ihre Besucher willkommen.
𝗕𝗲𝘀𝗶𝗰𝗵𝘁𝗶𝗴𝘂𝗻𝗴 𝗞𝗮𝗽𝗲𝗹𝗹𝗲 𝘃𝗼𝗻 𝗦𝗮𝗻 𝗚𝗶𝗮𝗰𝗼𝗺𝗼 𝘂𝗻𝗱 𝗖𝗮𝘀𝘁𝗲𝗹𝗹𝗼 𝗱𝗶 𝗔𝗵𝗿𝗲𝗻𝘀𝗽𝗲𝗿𝗴
Die kleine Kapelle aus dem 18. Jahrhundert ist als kulturhistorisches Schmuckstück ein Beispiel der vielen bezaubernden Kirchlein entlang des Natisone. Nicht weit entfernt thront das Castello di Ahrensperg auf einem Hügel. Die ersten Aufzeichnungen der Burg gehen bis ins Jahr 1149 zurück. Lange Zeit spielte die Festung eine bedeutende Rolle, vor allem um die alte Landstraße, die vom heutigen Cividale bis nach Kärnten und in die Steiermark führte, zu kontrollieren. Nachdem die Straße aber im 16. Jahrhundert 60 Kilometer weiter nach Westen verlegt worden war, verfiel das Castello zusehends. Heute wird es liebevoll rekonstruiert.
𝗙ü𝗵𝗿𝘂𝗻𝗴 𝗱𝘂𝗿𝗰𝗵 𝗱𝗶𝗲 𝗛ö𝗵𝗹𝗲𝗻𝗸𝗶𝗿𝗰𝗵𝗲 𝗦𝗮𝗻 𝗚𝗶𝗼𝘃𝗮𝗻𝗻𝗶 𝗱'𝗔𝗻𝘁𝗿𝗼
Über 100 Stufen müssen im Bergdorf Antro hinauf zur Grottenkirche erklommen werden. Doch die Anstrengung lohnt sich. Im Inneren der Höhle, die die Langobarden bereits vor 500 Jahren in den Felsen schlugen, erfreut ein besonders schönes Ensemble von Fresken, Grabsteinen und einem Altar aus Holz. Ein Kraftort und eine Kultstätte zugleich!
𝘔𝘪𝘵𝘵𝘢𝘨𝘴:
Gemeinsames genussvolles Mittagessen in einem typischen Lokal der Region.
𝘕𝘢𝘤𝘩𝘮𝘪𝘵𝘵𝘢𝘨𝘴:
𝗕𝗲𝘀𝘂𝗰𝗵 𝗯𝗲𝗶 𝗱𝗲𝗻 𝗕ä𝗿𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝗱𝗲𝗺 𝘃𝗲𝗿𝗴𝗲𝘀𝘀𝗲𝗻𝗲𝗻 𝗗𝗼𝗿𝗳 𝗣𝗿𝗲𝗱𝗿𝗼𝗯𝗿𝗮𝗰.
In den Tälern und Wäldern rund um den Fluss Natisone streifen seit Jahrhunderten Bären umher. Um die selten gewordenen Tiere zu schützen und sie den Menschen näher zu bringen, entstand in Stupizza vor 15 Jahren ein „Villagio degli Orsi“ – ein Bärendorf. Hier wird ein spannender Einblick in das Leben der Bären und ihren einzigartigen Lebensraum geboten. Das Geheimnis, warum das Dorf Predrobrac in Vergessenheit geraten ist, wird letztendlich vor Ort gelüftet.
17.30 Uhr: Rückfahrt
ca. 20.00 Uhr: Ankunft in Klagenfurt